Der Wind machte den ersten Wettkampf des Davidoff Cool Water Windsurf World Cup zu einem echten Nervenkrimi. Zwar konnten die besten Slalom-Fahrer der Welt auf der Nordsee starten, doch wechselnde Bedingungen führten zu zahlreichen Unterbrechungen und Neustarts. Als letzter verbliebener Deutscher schied Sebastian Kördel aus Baden-Württemberg im Viertelfinale aus. „Natürlich bin ich etwas enttäuscht. Aber wir haben noch genügend Zeit für weitere Rennen, bei denen ich so weit wie möglich kommen möchte“, sagte der beste Deutsche in der Weltrangliste (Platz 17).
Die stärksten Nerven beim Wind-Krimi behielt der Italiener Matteo Iachino, der sich im Finale gegen die Franzosen Cedric Bordes und Antoine Albeau, dem Weltranglistenführenden, durchsetzen konnte. Es ist der erste Erfolg für den 26-Jährigen auf Sylt. „Ich hatte einen guten Start und war sofort schnell. An der ersten Halse habe ich Cedric Bordes vorbeigelassen, um ihn danach aus der besseren Position wieder zu überholen“ verrät der Italiener seine Taktik.
Nach dem erfolgreichen Wettkampftag könnten weitere Slalom-Rennen absolviert werden. Maximal 15 Wettfahrten, bestehend aus Vorrunde, Viertel- und Halbfinale sowie zwei Endläufe sind auf Deutschlands nördlichster Insel möglich. Je nach Windbedingungen können neben den Slalom-Spezialisten auch die besten Freestyler und Waverider auf der Nordsee zum Einsatz kommen. Nur beim Super Grand Slam auf Sylt werden alle drei Disziplinen gefahren.
Was sich am Morgen bereits ankündigte, wurde am Nachmittag bestätigt: Der zweite Tag des Davidoff Cool Water Windsurf World Cup Sylt blieb ohne Wettkämpfe. Die Sportler konnten bei Windstärken von sechs bis zehn Knoten vor Deutschlands nördlichster Insel weder im Slalom noch im Waveriding oder Freestyle antreten. Die Zuschauer und Athleten genossen stattdessen den strahlenden Sonnenschein am Brandenburger Strand.
Auch Windsurf-Legende Robby Naish verbrachte den Tag auf Sylt, nachdem er bereits an der Eröffnungs-Feier am Freitag teilnahm. Der Hawaiianer traf sich mit Veranstalter Matthias Neumann und dem Hamburger Staatsrat Christoph Holstein, der nach 15 Jahren den Davidoff Cool Water Windsurf World Cup zum zweiten Mal besuchte. "Die Veranstaltung ist sehr gewachsen. Ich freue mich über die Sportbegeisterung der Zuschauer. Das ist wichtig bei der Auswahl der Ausrichterstadt für die Olympischen Spiele", erklärte Holstein, der selbst begeisterter Windsurfer ist.
Die Vorhersage für Sonntag ist vielversprechend. Geplant sind Wettfahrten im Slalom. Bei der „Formel 1“ des Windsurfens treten die weltbesten Fahrer in rasanten Rennen auf der Nordsee an. Nur beim einzigen Super Grand Slam der World Tour werden alle drei Disziplinen Waveriding, Slalom und Freestyle ausgetragen. Insgesamt 131 Starter aus 34 Nationen kämpfen bis zum 4. Oktober in Westerland um den Sieg.