Choppy Water sichert sich Rechte für offizielle Slalom Europameisterschaftsserie
Die International Funboard Class Association (IFCA) und die Choppy Water GmbH haben eine Kooperation vereinbart, um eine neue kontinentale Windsurfing Plattform zu promoten. Von 2015 an wird der Windsurfing Euro-Cup die offizielle Regattaserie sein, auf deren Basis die IFCA Slalom Europameisterschaftstitel für die Herren und Damen vergeben werden. Der Windsurfing Euro-Cup ist eine kontinentale Windsurfing Regattaserie, die von der Choppy Water GmbH in Zusammenarbeit mit lokalen Veranstaltern in den unterschiedlichen Gastgeberländern organisiert wird.
Die Kooperation zwischen der International Funboard Class Association (IFCA) und Choppy Water stellt einen Meilenstein für die Disziplin Slalom dar. „Wir sind Stolz auf das Vertrauen der IFCA Class in unsere Leistung.“ führt Matthias Regber, Geschäftsführer von Choppy Water aus „Wir werden unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, den Windsurfing Euro-Cup zu einer starken Plattform für Wettkämpfer, Veranstalter, Windsurfing Industrie und die IFCA zu entwickeln.“
Traditionell wurden die Slalom Europameisterschaften der IFCA Class als Einzelveranstaltung durchgeführt. Das neue Format als Meisterschaftsserie bietet eine Reihe von Vorteilen. Am wichtigsten ist die Elimination des Risikos, dass eine Meisterschaft aufgrund von Windmangel ausfällt. Einzelne Regatten können leicht ein Opfer von fehlendem Wind werden. Aber es ist praktisch unmöglich, dass eine komplette Serie ausfällt.
Der sportliche Wert einer Meisterschaftsserie ist höher, als eine Einzelveranstaltung, da die Fahrer ihr Können in einer größeren Bandbreite von Bedingungen beweisen müssen. Die Auswahl von potenziellen Veranstaltungsorten reicht dabei vom welligen Atlantik bis zum azurblauen Mittelmeer, von der rauen Nordsee bis zur kabbeligen Ostsee. Selbst Seen im Binnenland können Austragungsorte des Windsurfing Euro-Cups werden.
Durch den Tour-Charakter ist es einfach für Teilnehmer in die internationale Wettkampfszene einzusteigen. Events werden in verschiedenen Ländern in ganz Europa geplant. So können Teilnehmer einfach Veranstaltungen finden, die in ihrer Nähe stattfinden bzw. die einfach für sie zu erreichen sind. Ein faires Streichersystem stellt sicher, dass die Anzahl der in die Wertung eingehenden Veranstaltungen limitiert wird. So können die Fahrer eine Auswahl aus den angebotenen Regatten treffen, die in ihr Budget und ihre Planungen passt aber trotzdem eine Chance auf eine gute Ranglistenplatzierung bzw. den Slalom Europameistertitel haben.
Der Windsurfing Euro-Cup richtet sich vor allem an Fahrer, die nach einer interessanten Herausforderung oberhalb des nationalen Wettkampflevels suchen, dabei aber die enormen Kosten und den hohen Aufwand einer Teilnahme an einer professionellen Windsurftour vermeiden möchten. Die meisten Events können von Zentraleuropa mit dem Auto erreicht werden, was die Kosten der Teilnehmer für Anreise und Übernachtung niedrig hält.
Die Events des Windsurfing Euro-Cups haben ein Minimum Preisgeld von 5.000,- Euro. Top Events können aber auch über 15.000,- Euro Preisgeld bieten. Zusätzliche zehn Prozent der Preisgeldsumme jedes Events werden in einem Topf gesammelt und am Ende der Saison an die Top Fahrer der Jahresrangliste verteilt. Die Events können bereits bestehende Regatten sein, die durch die Euro-Cup Integration auf einen höheren Level gehoben werden. Aber auch neu geschaffene Events können Tour Stopps des Windsurfing Euro-Cups sein.
Die ersten Windsurfing Euro-Cup Events für 2015 stehen bereits fest. Die Verhandlungen mit anderen Veranstaltern sind auf einem guten Weg. Nationale Verbände und lokale Veranstalter sind eingeladen, Choppy Water zu kontaktieren, um ihre Events in den Windsurfing Euro-Cup zu integrieren. „Durch die Zusammenarbeit mit Choppy Water als professioneller Eventagentur hoffen wir auch auf eine bessere Promotion und Medienarbeit für die IFCA Class Events.
Interview:
In dieser Woche haben die International Funboard Class Association (IFCA) und die Choppy Water GmbH eine Kooperation bekannt gegeben. 2015 wird der Windsurfing Euro-Cup als kontinentale Regattaserie gestartet. Der offizielle Slalom Europameistertitel wird auf Basis der Euro-Cup Slalomrangliste vergeben. Wir haben deshalb den Tourmanager Matthias Regber (Geschäftsführer Choppy Water GmbH) zu einem kurzen Interview gebeten:
Frage: Was ist die Idee des Windsurfing Euro-Cups?
Matthias Regber: Mit dem Windsurfing Euro-Cup möchten wir eine interessante Wettkampfplattform für Fahrer bieten, die eine Herausforderung oberhalb der nationalen Regatten suchen aber die Kosten und den Aufwand einer Profiserie vermeiden möchten. Mit der Beschränkung auf den europäischen Kontinent und der Konzentration auf leicht zu erreichende Tourstopps wird die Teilnahme erleichtert.
Frage: Ist der Windsurfing Euro-Cup eine Konkurrenz zu den PWA Events?
Matthias Regber: Nein. Wir sehen den Euro-Cup vielmehr als eine Ergänzung.
Der Schritt von den nationalen Regatten zur Profitour ist gewaltig. Dies gilt sowohl für die Kosten, den Trainingsaufwand, das Material und auch den Leistungslevel. Da macht es Sinn, ein Angebot dazwischen aufzubauen, damit Nachwuchsfahrer langsam an das internationale Niveau herangeführt werden. Aber auch für viele aktuelle PWA Fahrer ist der Euro-Cup eine interessante Ergänzung. Fahrer, die es nicht regelmäßig aufs Podium schaffen, haben hier eine interessante Möglichkeit, Preisgeld einzufahren und sich durch Erfolge bei guten Events gegenüber Medien und Sponsoren zu profilieren.
Noch wichtiger ist der Euro-Cup aber für die Windsurfindustrie. Die wenigen PWA Events rechtfertigen kaum den Aufwand, der in die Materialentwicklung und den Unterhalt der Teams gesteckt wird. Mit dem Euro-Cup wird jetzt eine breitere Basis für diese Aktivitäten geschaffen. Im Gegensatz zur Profitour zahlen die meisten Starter im Euro-Cup für ihr Equipment.
Der Euro-Cup ist übrigens auch keine Konkurrenz für die nationalen Events. Vielmehr können die Topevents in den verschiedenen Ländern in den Euro-Cup integriert und so deutlich aufgewertet werden.
Frage: Welche Disziplinen gibt es im Windsurfing Euro-Cup?
Matthias Regber: Grundsätzlich gibt es die Disziplinen Racing (Formula Windsurfing) und Slalom. In beiden Disziplinen wird eine Rangliste geführt. Die Euro-Cup Slalomrangliste ist die Basis für die Vergabe des offiziellen IFCA Slalom Europameisterschaftstitels.
Die lokalen Veranstalter können jeweils selbst entscheiden, welche Disziplin(-en) sie im Rahmen ihres Events ausrichten möchten. Dies kann entweder nur Slalom, nur Racing oder eine Kombination aus beiden Disziplinen sein. Das Format wird in der jeweiligen Notice of Race festgelegt.
Frage: Wie viele Euro-Cups wird es geben?
Matthias Regber: Unsere Zielvorstellung sind etwa 10 Events. Ob das gleich im ersten Jahr gelingen wird, können wir zum jetzige Zeitpunkt nicht garantieren. Die ersten Events stehen aber bereits fest und die Verhandlungen mit weiteren Austragungsorten laufen. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach dem Windsurfing Euro-Cup als Format groß. Wir sind deshalb sehr optimistisch.
Frage: Ist es nicht schwierig für die Teilnehmer, an so vielen Events teilzunehmen?
Matthias Regber: Auch dieses Problem wurde bedacht. Die verschiedenen Events stellen in erster Linie ein breites Angebot dar. Jeder Fahrer kann sich die Regatten heraussuchen, die am besten in seine persönlichen Planungen und Budgetvorgaben passt. Ein faires Streichersystem stellt sicher, dass die Zahl der in die Wertung eingehenden Regatten limitiert ist, so dass man trotzdem eine Chance auf eine gute Ranglistenplatzierung und den Slalom-Europameistertitel hat.
Frage: Sind Events in Deutschland geplant?
Matthias Regber: Ja, klar! Durch den Euro-Cup haben wir für Veranstaltungsorte und Sponsoren ein attraktives Angebot oberhalb des nationalen Niveaus. Die deutschen Topevents werden sicherlich den Schritt zum Euro-Cup vollziehen. Vier Euro-Cup Tourstopps in Deutschland stehen aktuell in Verhandlungen. Das Summer Opening zu Himmelfahrt (13. bis 17. Mai 2015) und der Volvo Surf Cup in der letzten Juliwoche (21. bis 26. Juli 2015) stehen bereits als Euro-Cup Tourstopps fest.
Frage: Wie hoch ist das Preisgeld?
Matthias Regber: Die Events des Windsurfing Euro-Cups haben ein Minimum Preisgeld von 5.000,- Euro. Top Events können aber auch über 15.000,- Euro Preisgeld bieten. Zusätzliche zehn Prozent der Preisgeldsumme jedes Events werden in einem Topf gesammelt und am Ende der Saison an die Top Fahrer der Jahresrangliste verteilt.
Frage: Was bedeutet die Kooperation mit der International Funboard Class Association (IFCA)?
Matthias Regber: Wir arbeiten schon seit vielen Jahren eng mit der IFCA zusammen. Die Vorbereitungen für den Euro-Cup laufen bereits seit fast zwei Jahren. Nun hat uns die IFCA Class das Recht verliehen, den offiziellen Slalom Europameistertitel zu vergeben. Dieser wird auf Basis der Euro-Cup Slalomrangliste ermittelt. Die Umstellung der Europameisterschaft von einer Einzelveranstaltung auf eine Meisterschaftsserie ist einer der wichtigsten Schritte für die Disziplin Slalom. Wir sind stolz auf das Vertrauen, dass uns die IFCA entgegen bringt.
Frage: Was waren die wichtigsten Argumente für die Umstellung der Slalom Europameisterschaften auf eine Serie?
Matthias Regber: Das wichtigste Argument ist die Reduzierung des Ausfall-Risikos. Gerade eine Mittel- bis Starkwinddisziplin wie Slalom ist hier einem höheren Risiko ausgesetzt. Einzelne Regatten können leicht ein Opfer von fehlendem Wind werden. Aber es ist praktisch unmöglich, dass eine komplette Serie ausfällt.
Aber die IFCA Class geht auch davon aus, dass die sportliche Wertigkeit der Slalom Europameisterschaften steigen wird. Anstatt an einen jährlichen wechselnden Spot gebunden zu sein, können die Fahrer nun ihr Können in einer großen Bandbreite von Bedingungen beweisen. Die Nordsee vor Sylt stellt halt völlig andere Herausforderungen an die Fahrer als der Silvaplana See.
Durch die Tour ist aber auch der Einstieg für die Fahrer in die internationale Wettkampfszene einfacher. Die Fahrer können sich jetzt Events in Ihrer Nähe oder die sie leicht erreichen können auswählen. So können sie das Euro-Cup Engagement gut mit einem nationalen Wettkampf Engagement oder ihren normalen Verpflichtungen in Schule, Studium oder Beruf kombinieren.
Frage: Was bedeutet das für den Rollei Windsurf Cup?
Matthias Regber: Das Engagement im Euro-Cup hat keinen negativen Effekt für den Rollei Windsurf Cup. Ein nationaler Unterbau ist wichtig für den Sport. Deshalb werden wir auch weiterhin alles dafür tun, dass dieser gut funktioniert. Die Topevents können für beide Ranglisten zählen. So können die deutschen Fahrer bei einer Regatta Punkte für die europäische und die deutsche Rangliste sammeln. Das ist ein wichtiger Vorteil für die deutschen Starter.