IDM Speed 2022 - Ergebnisse
Internationale Deutsche Meisterschaft im Speedwindsurfen 2022 - Titelverteidigung geglückt.
Auch im Jahr 2022 bildete vom 3. Bis 11. September die internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) im Speedwindsurfen den Abschluss des Regattakalenders. Nach einem tollen und windreichen Auftakt in Suhrendorf /Insel Ummanz im Mai zeigte der Wind sich bei den folgenden Veranstaltungen in Boiendorf am Salzhaff und auf Fehmarn in der Orther Reede leider nicht von seiner stärksten Seite. Entsprechend motiviert traf das Feld der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der IDM am diesjährigen Veranstaltungsort in Born auf dem Darß ein.
Der Spot Born auf dem Darß liegt südwestlich des Ostseebads Zingst am Saaler Bodden und war erstmalig Austragungsort der IDM im Speedwindsurfen. Mit einer Größe von 13 km mal 5 km bietet der Saaler Bodden viel Raum und zahlreiche Möglichkeiten der Kurslegung. Der Zugang zum Wasser erfolgte direkt von der Surf- und Kitewiese in Born, ausgestattet mit Eventzelt der Feuerwehr, unweit vom Fahrerlager auf dem benachbarten Campingplatzes "Regenbogen" und der Surfschule "Kiten-Lernen.de". Dies führte während der gesamten Veranstaltung zu erfreulich kurzen Wegen.
Neben der Erkundung neuer Gewässer mit der Ausrichtung der IDM in Born auf dem Darß hielt die IDM 2022 noch ein weiteres Novum parat: Die gesamte Veranstaltung hinweg wurde seitens der freiwilligen Feuerwehr mit einem Boot samt Besatzung zwecks Kurslegung und ggf. benötigter Rettung unterstützt. Dementsprechend gut war die Stimmung unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen am ersten Regattatag dem 03.09.2022. Anders als im Vorjahr hat leider kein internationaler Teilnehmer den Weg zur IDM gefunden, der Qualität des Starterfeldes tat dies aber keinem Abbruch. Mit Gunnar Asmussen (GER-2) - dem Titelverteidiger - und Andy Laufer (GER-93) hatten zwei der schnellsten Speedsurfer der Welt den Weg an den Saaler Bodden Darß gefunden. Dazu gesellten sich zahlreiche ehemalige Deutsche Meister im Speedwindsurfen. Mit insgesamt 48 Teilnehmern inklusive vier Damen sowie vier Jugendlicher ergab sich somit ein starkes und zugleich buntes Feld.
Bereits am Eröffnungstag versprach die Vorhersage Wind mit Böen bis zu 20 Knoten aus östlichen Richtungen, so dass das gesamte Feld auf erste Rennen eingestellt war.
Beim Speedwindsurfen beträgt die Renndauer in der Regel 90 Minuten und jeder Fahrer bzw. jede Fahrerin kann beliebig oft mit verschiedenen Einstellungen seines Surfmaterials durch die mit Bojen markierte Wegstrecke von 500 m oder bei böigeren Bedingungen auch 250 m fahren. Am Ende zählen die schnellsten zwei Durchschnittsgeschwindigkeiten jedes Fahrers /jeder Fahrerin, damit nicht mit einer Spitzenwindböe das Rennen gewonnen werden kann. Somit sollte jeder mindestens zweimal „Vollgas“ durch den Kurs fahren. In die Gesamtwertung fließen alle Einzelrennen einer Regatta ein. Es darf aber auch Mal etwas „schief gehen“, da nach vier Rennen das schlechteste Einzelergebnis gestrichen werden darf, nach sieben Wertungsläufen ein weiteres nach elf Rennen das nächste usw…
Nach Eröffnung der IDM durch Regattaleiter Michael Naumann (in Vertretung für Oliver Tusche) sowie Auffrischung des Regelwerks im ersten Skippers Meeting wurde seitens des Organisationskomitees mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehr ein erster Kurs aufgebaut. Die großzügige Fläche des Saaler Boddens ausnutzend wurde ein 500m langer Kurs direkt vor dem Eventgelände gelegt.
Leider spielte der Wind an diesem Tag jedoch nicht so mit wie erhofft. Zahlreiche Winddreher und sehr böige Bedingungen ließen schlussendlich kein offizielles Rennen zu. Da im Rahmen der IDM allerdings auch der „Große Preis der Kurverwaltung Born“ ausgetragen wurde, traf die Regattaleitung die Entscheidung auf einem verkürzten 250 m Kurs ein Rennen für diesen Sonderwertung zu starten. Damit wurde zugleich auch dem gesamten Feld die Möglichkeit gegeben sich mit den Bedingungen des Spots vertraut zu machen.
Der Sieg in dieser Wettfahrt ging an Andy Laufer (GER-93). Im Laufe der Woche blieb es jedoch das einzige Rennen zum „Großen Preis von Born“. Der Sieg in dieser Wertung ging in an Andy, gefolgt von Nils Bach (X7) und Michael Naumann (GER-14). Bei den Damen siegte Luisa Kolmer (GER-999) gefolgt von Gila Steinbacher (GER-570) und Marion Neuling (GER-52). Während fast das gesamte Feld an der Wettfahrt teilnahm und sich einen ersten Eindruck von den durchaus anspruchsvollen Bedingungen mache, ließ sich der Deutsche Meister des Jahres 2021 Gunnar Asmussen (GER-2) zu diesem Zeitpunkt noch nicht in die Karten schauen und nahm an dieser Wettfahrt nicht teil.
Am folgenden Sonntag, den 04.09.2022 ließ der Wind keine Wettfahrten zu, so dass das gesamte Feld gespannt auf den Montag, den 05.09.2022 schaute. Erneut war Wind bis 20 Knoten aus östlichen Richtungen vorhergesagt und alle hofften auf stabilere Bedingungen als zuvor. Erneut wurde ein Kurs von 500 m gelegt und diesmal hielt die Vorhersage, was sie versprach. Insgesamt konnten zwei Wettfahrten für die Deutsche Meisterschaft absolviert werden. Hierfür muss eine Mindestgeschwindigkeit von 28 kn auf 500 m Kurslänge von 20 Prozent der Teilnehmer erreicht werden. Beide Laufsiege sicherte sich Gunnar Asmussen (GER-2) aus Flensburg vor Andy Laufer (GER-93) aus München. Dahinter konnte sich in einem sehr umkämpften Feld im ersten Rennen Uwe-Sören Schmidt (GER-710) aus Ritterhude den dritten Platz sichern, im zweiten Rennen war es Michael Naumann (GER-14) aus Rostock. Für viel Spannung in den kommenden Tagen war somit gesorgt.
Die Vorhersage für Dienstag, den 06.09.2022 ließ ebenfalls auf Rennen hoffen. Während die Vorhersage recht stabil aussah, musste ein erstes Rennen jedoch aufgrund von Winddrehern abgebrochen werden. Um den schwierigen Bedingungen Rechenschaft zu tragen, wurde ein weiterer Rennstart auf einem 250 m langen Kurs angesetzt.
Erneut war es Gunnar Asmussen (GER-2), der die Nase vorn hatte, gefolgt von Andy Laufer (GER-93) und diesmal Matthias Popp (GER-2907) ebenfalls aus München. Zu weiteren Rennen kam es an diesem Tag nicht.
Die Vorhersage für Mittwoch, den 07.09.2022 ließ schon erahnen, dass keine weiteren Rennen möglich sind, und so kam es an diesem Tag auch. Die Vorhersage für Donnerstag, den 08.09.2022 sah jedoch vielversprechend aus. Östliche Winde mit Spitzenböen von mehr als 30 Knoten waren angesagt und so nutze die Regattaleitung den Mittwoch mögliche Kurslegungen zu prüfen, um die vorhergesagten Bedingungen möglichst gut ausnutzen zu können. Für Donnerstag waren nachmittags potenziell Gewitter möglich und so wurde der Renntag bereits früh begonnen. Um 10.00Uhr startete bereits das erste Rennen auf dem am frühen Morgen gelegten 500 m Kurs. Daran schloss sich direkt ein zweites Rennen um 12 Uhr an - diesmal über die verkürzte Dauer von 60 Minuten. In der Rennpause erfolgte die Verpflegung des Feldes direkt vom Boot der Feuerwehr aus - ein weiteres Novum bei der diesjährigen Veranstaltung.
Der Wind frische während der Rennen nicht auf die vorhergesagten 30+ Knoten auf, aber immerhin bis auf 24 Knoten. Erneut war es Gunnar Asmussen (GER-2), der beide Rennen gewinnen konnte und somit seine Titelverteidigung endgültig sicherte. Auf Platz zwei folgte beide Male erneut Andy Laufer (GER-93) gefolgt von Michael Naumann (GER-14) bzw. Uwe-Sören Schmidt (GER-710).
Weitere Rennen konnten weder am Donnerstag noch an dem darauffolgenden Freitag (09.09.2022) und Samstag (10.09.2022) gefahren werden. Nach insgesamt fünf Wettfahrten heißt der alte und neue Deutsche Meister Gunnar Asmussen (GER-2). Neuer Deutscher Vize-Meister ist Andy Laufer (GER-93) gefolgt von Uwe-Sören Schmidt (GER-710), der sich um einen Wimpernschlag punktgleich im „Tie-Break“ gegen Michael Naumann (GER-14) durchsetzen konnte. Auf den weiteren Plätzen komplettierten Matthias Popp (GER-2907), Michael Brozio (GER-27), Patrick Miller (GER-685), Manfred Merle (GER-82), Carsten Hanke (GER-110) und Christian Nordmann (GER-440) die „Top Ten“.
Der schnellste „Speedrun“ des Events wurde ebenfalls von Gunnar Asmussen (GER-2) mit 33,596 Knoten gefahren. Bei den Damen erzielte Luisa Kolmer (GER-999) mit 26,118 Knoten den schnellsten Lauf, sowie Michel Gutbier (GER-1203) bei den Jugendlichen mit 28,309 Knoten. Auch insgesamt konnte sich Luisa Kolmer (GER-999) aus Kiel bei den Damen durchsetzen, gefolgt von Gila Steinbacher (GER-570) aus Hannover und Marion Neuling (GER-52) vom Salzhaff. Jedoch ist es mit 4 weiblichen Teilnehmern ein Deutsche Bestenermittlung, denn die Regularien des Deutsche Seglerverbandes fordern mindestens 8 Damen zum Ausrufen eines DM-Titels. ... Wir arbeiten daran weitere Damen für diese schnelle Windsurfdisziplin zu begeistern. ;-)
In den Alterswertungen siegte der dreizehnjährige Philipp Köhlert (GER-2009) aus Hannover in der Kategorie „Youth U17“, Michel Gutbier (GER-1203) vom Edersee bei den Jugendlichen U21, sowie Andy Laufer (GER-93) bei den Grandmastern Ü50 sowie Manfred Fuchs (GER-119) aus Hamburg bei den Greatmastern Ü60. Die beste Gastfahrerin wurde Rena Machner (X-1) aus Lübeck und bester Gastfahrer Nils Bach (X-7) vom Möhnesee.